Wie bei unserem ersten Fachtag im letzten Jahr wird auch der Fachtag „Zwischen Bildungsanspruch und Berufsperspektiven. Überfachliche Kompetenzen im Studium entwickeln“ mit einer kollaborative Keynote beginnen.
Wir freuen uns sehr, dass folgende vier Expertinnen und Experten zu diesem Auftakt beitragen und mit Statements aus verschiedenen Perspektiven die Diskussion eröffnen werden:
Wibke Matthes (Leiterin des Zentrums für Schlüsselqualifikationen der CAU zu Kiel): Erwerb von Schlüsselkompetenzen hochschuldidaktisch betrachtet
PD Dr. Göran Wolf (Institut für Anglistik der TU Dresden): Zwischen Bildungsanspruch und Berufsbefähigung
Katja von der Burg (Inhaberin der Online Marketing Agentur Projecter aus Leipzig): Schlüsselkompetenzen für die außerakademische Praxis
Florian Sperber (Student im Master Begabungsforschung und Kompetenzentwicklung sowie im Master Philosophie an der Universität Leipzig): „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ – oder: es gibt keine überfachlichen Kompetenzen
Moderation: Dr. Anja Centeno Garcia
Die Abstracts zu den einzelnen Statements können Sie hier nachlesen.
Worum es gehen soll:
In Erich Kästners „Lied des Werkstudenten“, aus dem das Titelzitat stammt, klingt die Notwendigkeit an, Studium und (künftigen) Broterwerb sinnvoll zusammen zu bringen. Die wenigsten Studierenden der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften werden heute erwarten, ihren Lebensunterhalt mit Holzhacken zu bestreiten. Aber sie fragen sich, was sie am Ende ihres Studiums genau können und wie beziehungsweise wozu sie die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten einsetzen werden. Diese Fragen wollen wir bei unserem zweiten Fachtag aufgreifen, indem wir die Entwicklung fachübergreifender Kompetenzen im Studium auf zwei Ebenen thematisieren.
Erstens möchten wir verschiedene Perspektiven auf das Spannungsfeld zwischen Bildungsanspruch und Berufsperspektiven in Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften diskutieren. Denn einerseits lehnen es Angehörige gerade dieser Fächer aus guten Gründen oft ab, Studium und Lehre an der berufspraktischen Verwertbarkeit von Kompetenzen auszurichten, andererseits begibt sich ein großer Teil der Studierenden nach dem Abschluss auf einen außerakademischen Arbeitsmarkt.
Zweitens möchten wir Ideen, Ansätze und Konzepte aus hochschuldidaktischer Perspektive zur Diskussion stellen, die sich mit Kompetenzprofilen/ -facetten, deren fachtypische Ausprägungen sowie deren (systematische) Entwicklung im Studienverlauf beschäftigen.
Fragen, die wir an diesem Tag und in der Keynote diskutieren wollen, sind u.a.:
- Was ist mit überfachlichen Kompetenzen genau gemeint und welche typischen Ausprägungen finden wir in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften?
- Welche Interessen treffen diesbezüglich im Kontext des Studiums aufeinander und wie können wir damit sinnvoll umgehen?
- In welchen Praxisfeldern und wozu werden geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Kompetenzen gebraucht?
- Wie sieht eine didaktisch sinnvolle Verzahnung von Theorie und Praxis im Studium aus bzw. sollte sie aussehen?
- Was kennzeichnet die Entwicklung von und die Auseinandersetzung mit Schlüsselkompetenzen bei Studierenden?